Reisen in Südafrika - ein Vergnügen. Auf diesen kurzen Nenner lässt sich bringen, was Sie von den Verkehrsmitteln und Unterkünften im Lande erwarten dürfen: durchweg Erfreuliches. Überall können Sie erkennen, dass die verkehrsmäßige und touristische Entwicklung nach europäischen Maßstäben erfolgte. So kann sich Südafrika rühmen, sowohl das größte Schienen- als auch das bestausgebaute Straßennetz Afrikas zu besitzen - und alles ist hervorragend „in Schuss". Mit dem Auto können Sie praktisch überallhin gelangen. wo es etwas Interessantes zu sehen gibt. 1983 waren insgesamt 241.000 km Straßen verzeichnet. davon 78.000 km mit festem Belag, von denen 17.000 km als 2.2. mehrspurige Nationalstraßen die acht wichtigsten Zentren des Landes miteinander verbinden.  163.000 km weisen keinen festen Belag auf, jedoch sind nur wenige bei heftigen Regenfällen unpassierbar. In jedem Fall fahren Sie entlang der touristisch wichtigen Routen auf befestigten Straßen angenehm, wenn auch nicht mit der von Deutschland her gewohnten Schnelligkeit: Auf sämtlichen Fern- und Landesstraßen Südafrikas - auch auf den autobahn-ähnlich

ausgebauten Nationalstraßen - gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h, in bebauten Bereichen eine solche von 60 km/h (soweit nicht anders angegeben). Dies sollten Sie bei Ihrer Zeit- und Routenplanung bedenken. Ein kalkuliertes Stundenmittel von 70 km/h liegt schon an der oberen Grenze: und da Sie reisen und nicht rasen wollen (letzteres ist auf Südafrikas Straßen ohnehin verpönt, und die Polizei hält ein wachsames, häufig radarbewaffnetes Auge darauf), sollten Sie Ihre „Stundenleistung" mit nicht mehr als 50-60 km/h veranschlagen. Da kommen auf Strecken von 1.400 km (wie etwa zwischen Johannesburg und Kapstadt) oder von 1.000 km mit vielen langsamen "Schlängelabschnitten" in den Bergen (wie zwischen Port Elizabeth und Durban) ganz erkleckliche Fahrzeiten zusammen. An das Linksfahren gewöhnen Sie sich wegen der Rechtslenkung Ihres Mietwagens schnell. Da es in Südafrika möglich ist, ein Auto zu sehr günstigen sog. „Einwegmieten" schon für eine Mindestdauer von 3 Tagen zu bekommen, bietet es sich geradezu an, für längere oder unwegsame Strecken vom Mietwagen auf den Zug oder den Jet umzusteigen,  um dann wieder einen anderen Mietwagen zu nehmen. Die Grenzen zwischen Südafrika und den früheren Homelands, die heute von Südafrika als souverän behandelt werden, bieten bei Autoreisen normalerweise keinerlei Probleme. Für die Einreise nach Venda und in die Ciskei genügt der gültige Reisepass mit südafrikanischem Visum; wenn Sie auf der Nationalstraße N2 von Port Elizabeth/East London nach Durban fahren wollen (oder umgekehrt), bekommen Sie beim Grenzposten an der Straße ein Visum; Bophuthatswana verlangt ein Visum, jedoch sind von den Hunderten von Grenzübergängen nur einige wenige mit einem Kontrollposten besetzt.

Mit der Eisenbahn können Sie auf einem dichten Streckennetz praktisch alle wichtigen Orte erreichen. Es umfasst 35.000 km. wovon rund 14.000 km elektrifiziert sind. Vor allem die Fernzüge helfen Ihnen, die z.T. recht erheblichen Entfernungen angenehm zu bewältigen. Alle sind mit Schlafwagen ausgestattet, deren Benutzung im Fahrpreis inbegriffen ist. Es gibt nur zwei Klassen: die Erste Klasse bietet Coupé für zwei und Abteile für vier Fahrgäste. die Zweite Klasse Coupees für drei und Abteile für sechs Reisende. Die meisten Fernzüge führen einen Speisewagen mit sich. Unter den Express-Zügen ist der Blue Train der wohl

bekannteste und luxuriöseste. Er befährt die Strecke Pretoria/Kapstadt und bietet
jeden nur erdenklichen Komfort - von der Klimaanlage und Duschen über einen Salonwagen mit Bar bis zu einem „rollenden Fünf-Sterne-Restaurant", das für seine kulinarischen Leistungen und den Service gleichermaßen berühmt ist. Als Luxuszug fast ebenbürtig ist der Drakensberg-Expreß zwischen Johannesburg und Durban - kein Wunder, denn er befuhr bis 1972 die Strecke Pretoria-Kapstadt als Blue Train. Eisenbahn-Fans halten ihn für nostalgischer und liebenswerter als den jetzigen Blue Train - vielleicht ein guter Hinweis für Sie, wenn Sie wegen der langen Voranmeldefristen für den Blue Train keinen Platz bekommen, aber dennoch ein Stück Südafrikanische Eisenbahngeschichte erleben wollen. Und noch drei Express-Züge bereichern den Fahrplan der südafrikanischen Eisenbahnen. der Orange-Express zwischen Kapstadt und Durban (über Kimberley und Bloemfontein), der Trans-Natal-Nachtexpress zwischen Durban und Johannesburg sowie der Trans-Karoo-Express zwischen Kapstadt und Johannesburg/ Pretoria.
Mit dem Bus haben die südafrikanischen Eisenbahnen ein Zubringersystem zu den Eisenbahnstationen eingerichtet. Doch werden auch sog. Linien-Busreisen angeboten, die an jedem Haltepunkt unterbrochen werden können. Auf verschiedenen touristischen Routen verkehren Luxusbusse nach festem Fahrplan, z.B. auf der Gartenroute zwischen Kapstadt und Durban oder von Johannesburg nach Durban durch den Krüger Nationalpark und das Hluhluwe-Wildschutzgebiet.
Mit dem Flugzeug erreichen Sie innerhalb von 45 Minuten bis 3 Stunden alle neun Ziele der South African Airways im Lande: Bloemfontein, Durban, East London, George, Johannesburg, Kapstadt, Kimberley, Port Elizabeth und Upington. In Namibia werden Windhoek und Keetmanshoop angeflogen. Wenn Sie in Südafrika hauptsächlich fliegen wollen: Es gibt einen günstigen Besucher-Tarif zum Pauschalpreis, der nur für Devisenausländer gilt. Daneben bieten eine Reihe privater Fluggesellschaften Liniendienste nach Orten an, die von South African Airways nicht angeflogen werden. Die bekannteste von ihnen ist wohl COMAIR (Commercial Airways). die vor allem die Flughäfen am Krüger Nationalpark (Skukuza und Phaloborwa) anfliegt; auch bietet sie Pauschaltouren nach mehreren Privatreservaten am Rande des Parks an.
Mit dem Campmobil können Sie in Südafrika die ungezwungenste, unabhängigste Art des Reisens mit dem "Huckepack-Hotel" besonders genießen. Die Voraussetzungen bei Witterungsbedingungen und Straßennetz sind ideal und über 650 Caravanplätze (Caravan Parks) erwarten Sie mit meist ausgezeichneten. modernen und sauberen Einrichtungen. Und wenn Sie zwischendurch mal keine Lust oder Gelegenheit haben, einen Caravanplatz aufzusuchen - private Grundeigentümer, vor allem Farmer, schlagen erfahrungsgemäß niemandem die Bitte ab, auf ihrem Areal das Campmobil für eine Nacht abzustellen.